Bili-Physikeinheit „Magnetism“ in der 9b
Im zweiten Halbjahr dieses Schuljahres 22/23 durfte die Klasse 9b etwas ganz Neues erleben: Als kleines Projekt erhielten die Schülerinnen und Schüler knapp 6 Wochen lang ihren Physikunterricht in einer anderen Sprache, nämlich auf Englisch.
Zu Beginn waren die Gefühle der Schülerinnen und Schüler durchwachsen. „Yay, endlich mal was anderes! Englisch ist cool!“ „Was, wenn ich dem Unterricht dann auf Englisch gar nicht mehr folgen kann? Ich checke Physik oft eh nicht so gut…“. Aber auch die Zweifelnden wurden durch die vielen positiven Argumente des bilingualen Physikunterrichts überzeugt.
Heutzutage ist Englisch in unserem Alltag unverzichtbar und auch in der Wissenschaft die vorherrschende Sprache der „scientific community“. Wenn mehrere Menschen heute im 21. Jahrhundert zusammenkommen, die nicht die gleiche Muttersprache haben, ist Englisch häufig der kleinste gemeinsame Sprachnenner. Für die Verständigung und den Austausch, sei es in der Industrie und Wirtschaft, der Politik oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich, ist Englisch die lingua franca, die Verkehrssprache. Kaum eine wissenschaftliche Publikation ist nicht in Englisch verfasst, in den meisten Abteilungen an den Universitäten und in größeren Industriebetrieben ist Englisch als Zweitsprache unabdingbar. Wir alle sind privat sowie beruflich immer mehr auf Englisch angewiesen und es ist ein Vorteil, Englisch sicher zu beherrschen. Dies ist wohl einer der wichtigsten und sinnvollsten Gründe, auch in der Schule nicht nur Sprachunterricht anzubieten, sondern auch Sachfächer auf Englisch und nicht in der gewöhnlichen Unterrichtssprache zu unterrichten.
Nicht jedes Thema und nicht jede Klassenstufe ist in Physik allerdings gleichermaßen geeignet für den bilingualen Unterricht. Da die Schülerinnen und Schüler der 9b jedoch nun jahrelangen Englischunterricht hatten und in BNT bereits genügend fachliche Vorerfahrung mit dem Thema Magnetismus sammeln konnten, eignete sich eine bilinguale Unterrichtseinheit zu diesem Thema in besonderem Maße.
Im Vorfeld der Einheit „Magnetism“ fand ein doppelstündiger bilingualer Vorkurs statt, der die Klasse auf die nächsten Wochen vorbereiten sollte.
Anschließend folgte die eigentliche Einheit, bei der die Schülerinnen und Schüler im Unterschied zum normalen Physikunterricht z.B. auch eine Vokabelliste führen mussten. Damit wurde sichergestellt, dass die neu erlernten Fachwörter sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch erlernt wurden – es handelt es sich schließlich um bilingualen, also zweisprachigen Unterricht. Zum Abschluss der Einheit wurde noch ein kleiner Test durchgeführt, bei dem die meisten Schülerinnen und Schüler sogar überdurchschnittlich gut abschnitten.
Auch wurde die gesamte Einheit von der Klasse anonym bewertet. Die Erfahrungen mit dem bilingualen Physikunterricht waren fast durchweg positiv: „Neue Vokabeln wurden gelernt (die man sonst nicht so lernen würde).“, „Je länger, desto sicherer wird man in Englisch.“, „Es hat sehr viel Spaß gemacht!“, „Bitte öfters Fächer auf Englisch!“, „Eine gute Abwechslung zum normalen (deutschen) Physikunterricht!“ „I really liked it and I would like to have bilingual lessons again.“
Die 9b und auch viele andere Klassen am HeGy freuen sich auf weitere bilinguale Projekte im nächsten Schuljahr!