Klassen 10: Besuch KZ-Gedenkstätte Dachau

„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber ihr seid verantwortlich dafür, dass so etwas nie wieder passiert.“
Mit diesen Worten des Holocaus-Überlebenden Max Mannheimer wurden die Zehntklässler nach ihrem Rundgang durch die Gedenkstätte Dachau verabschiedet. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts hatten sie am Mittwoch, 5. Juni 2024 die Gedenkstätte besucht.
Auf ihrem Weg durch das ehemalige Arbeitslager lernten die SchülerInnen die verschiedenen Bereiche kennen: Dazu zählten das Schubhaus, wo die Häftlinge ihre persönlichen Gegenstände abgeben mussten, kahl rasiert wurden und nach dem Häftlingsbad die Häftlingskleidung erhielten. Weitere Stationen waren der Bunker, in dem die Gefangenen ihre Strafen verbüßten, der Appellplatz, die Lagerstraße, die rekonstruierte Häftlingsbaracke und das Krematorium.
Die SchülerInnen erfuhren, wie die Inhaftierten unter katastrophalen Bedingungen lebten. Dazu zählten schlechte hygienische Verhältnisse, tagtägliche Erniedrigungen und Schikanen, Zwangsarbeit sowie Strafen wie das Pfahlhängen, Prügel und das Strafstehen.
Das KZ-Dachau wurde kurz nach der Machtergreifung Hitlers auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik aus dem I. Weltkrieg als eines der ersten KZs eröffnet. Es war ein Vorbild für weitere Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Zuerst sind dort politische Gegner, überwiegend Kommunisten, inhaftiert worden, die die Nationalsozialisten nach „gelungener Umerziehung“ anfangs auch wieder entließen. Erst später füllte sich das Lager mit anderen Gefangenen, wie Juden, Sinti und Roma, Kriegsgefangenen, Zeugen Jehovas, Homosexuellen oder Asozialen. Auch einige Personen aus Geislingen waren in dem KZ eingesperrt – in der Baracke 17, von der heute nur noch die Nummer und das Fundament übrig sind.
Die Haftbedingungen verschlechterten sich im Laufe der Jahre und mit steigender Anzahl an Insassen, sodass in den zwölf Jahren, in denen das Lager bestand, tausende Menschen ums Leben kamen.