Plastik- Fluch und Segen

Am Montagnachmittag bekamen die Kursstufenschüler einen Eindruck, was genau sich hinter diesem Titel verbirgt. Prof. Dr. Michael Kühl von der Universtät Ulm referierte über Einsatzbereiche und Vorteile verschiedener Kunststoffe. Ausführlich stellte er die Müllproblematik mit anschaulichen Beispielen dar und brachte die Zuhörer dazu, kritisch über das eigene Konsumverhalten nachzudenken.

Kunststoffe sind in vielen Bereichen des heutigen Lebens nicht mehr wegzudenken. In der Medizin, der Elektronik, dem Transport, in Verpackungsmaterialien oder in Hygieneartikeln sind sie aufgrund vieler positiver Eigenschaften die erste Wahl. Kunststoffe sind leicht zu bearbeiten und hygienisch. Sie können sehr glatte Oberflächen besitzen und geruchlos sein. Trotz dieser vielen positiven Eigenschaften gehen von den Kunststoffen auch Gefahren aus. So können sie z.B. krebserregende Weichmacher oder Flammschutzmittel enthalten. Eine noch größere Gefahr stellt die Müllproblematik dar. Gerade einmal ca. 30% des Kunststoffabfalls im Gelben Sack wird recycelt. Die restlichen Abfälle werden verbrannt oder landen in der Natur. Diese Problematik zeigte Hr. Kühl an anschaulichen Beispielen: ein Gelber Sack pro Jahr und Haushalt landet über Umwegen in den Weltmeeren, ein Joghurtbecher braucht 50 Jahre, um sich aufzulösen, in Deutschland werden im Durchschnitt 320000 Kaffeebecher pro Stunde ausgegeben. Auch die Belastung durch so genanntes Mikroplastik, welches durch Abrieb oder Zersetzung entsteht, aber auch in Kosmetikartikeln zu finden ist, wurde aufgezeigt. Wie die im Anschluss an den Vortrag gestellten Fragen zeigten, veranlasste der Vortrag viele der Zuhörer dazu, ihren eigenen Plastikkonsum zu überdenken und in Zukunft vielleicht auf die ein oder andere Kunststoffverpackung zu verzichten sowie Alternativen zu nutzen.