Projekt „Gewaltprävention“

Für das Projekt „Gewaltprävention“ kam Frau Hoffmann vom Landratsamt Göppingen ans HeGy. Sie brachte ihren Kollegen Herrn Seidel mit, sodass die Klasse in eine Jungen- und eine Mädchengruppe aufgeteilt werden konnte. Das Projekt umfasste eine Doppelstunde.

Die Schüler und Schülerinnen der Klassen 6 und 8 wurden nach Gewalterfahrungen gefragt. Anfangs waren sie etwas zurückhaltend, aber es kamen doch ein paar Erfahrungen zur Sprache. Genannt wurden hier vor allem Begebenheiten mit Geschwistern. Im Laufe des Gesprächs wurde deutlich, dass nicht alle dieselben Vorstellungen von Gewalt haben. Was der eine lustig findet, empfindet ein anderer als Gewalt und umgekehrt. Dass aber nicht alles Auslegungssache ist, wurde mit der nächsten Aufgabe verdeutlicht. Den Kindern wurden verschiedene Situationen vorgestellt, die sie beurteilen mussten. Die Schülerinnen fanden einige Situationen harmlos und manche Wörter nicht beleidigend, aber wie sich herausstellte, handelte es sich bei all diesen Situationen um Gewalt und sogar um strafrechtlich relevante Tatbestände und Beleidigungen. In einem letzten praktischen Versuch wurde ausprobiert, wie Gerüchte entstehen und wie falsch diese oftmals sein können.

Frau Hoffmann und Herr Seidel begegneten den Schüler/-innen auf Augenhöhe und schafften es durch ihre lockere, sympathische Art, dass die Schüler/-innen offen mit ihnen redeten. Sie konnten in beiden Gruppen ein Bewusstsein wecken, dass viele, auch alltägliche Erfahrungen, nicht akzeptabel sind und meist auch polizeilich dagegen vorgegangen werden könnte. Die Entscheidung, ob etwas als Gewalt oder Beleidigung gilt, liegt im Empfinden des Angegriffenen.

Glücklicherweise schienen viele Schülerinnen der 8. Klasse noch keine einschneidenden Gewalterfahrungen außerhalb der eigenen Familie gemacht zu haben. Interessant wäre das Projekt wohl für ältere Schüler, die auch abends oder mehr alleine unterwegs sind. Am Ende fielen einzelnen Schülerinnen weitere Gewalterfahrungen ein, über die noch kurz diskutiert wurde. Deutlich wurde hier auch die Schwierigkeit, sich gegen Übergriffe jeder Art zur Wehr zu setzen. Als effektivsten sei es, bei Angriffen in der Öffentlichkeit einzelne Personen direkt anzusprechen und um Hilfe zu bitten, da viele bei ziellosen Rufen nicht reagierten. Die Frage nach Mitteln gegen Gewalt wurde nur gestreift und wäre ein Thema für ein Folgeprojekt.